Lyrik von Roman Seelenbrandt

Hamburger Strasse

Gestern in der Hamburger Straße war ich das Erste mal nach 34 Jahren, damals spielte der BTSV gegen die Bayern, Saisonvorbereitung für die Oberliga Nord. Der BTSV verlor 0:3 aber wir haben auch kein Sieg erhofft weil ich ging als Fan für die Bayern mit meiner Fahne vor. Mein Onkel aus Saarbrücken hatte Angst, das ich Eintracht Hooligans wecke, weil ich als 9 jähriger gekleidet war, wie ein Bayern Recke von der Südkurve. Mein Daddy und Onkel waren Neutral,neutral obwohl mein Onkel Saarbrücken Fan war, sah man ihn aber nicht an, weil ich ja auf der Haupttribüne Platz nahm. War mir klar, dass es dort keine Ausschreitungen geben kann, aber er mit seinen damals 34 Jahren hatte Angst mit mir vom Parkplatz ins Stadion und zurückzugehen. Unbekümmert aß ich mein Langnese Big Sandwich wo mir die hälfte der Schokolade, die ich mir immer bis zum Schluss erhalte, auf die Hamburger Straße und Bayern Wäsche tropfte.

Ich hatte einen fetten Wespen Stich an der Wade der übelst wehtat an diesem Tage und babyblaue Biene Maya Schuhe an. Die optisch richtig krach machten sowie akkustisch, weil die Sohlen aus Holz waren. Also wenn die bundesweit bekannten radikalen Braunschweiger Hooligans etwas an mir gefressen hätten dann schon beim Aussteigen aus dem damaligen 5er BMW von meinem Vater, als ich mein Fuß auf den Boden von Heinrich des Löwen betrat, aber alles blieb ruhig, sogar nach Abpfiff als ich meine Fahne schwang zum 3:0 Sieg meiner Bayern im radikalen Braunschweiger Umland. Mit 9 Jahren ist man Hooligans so was von egal, denn in Braunschweig gab es kinderfreundliche Brauereien mit Feldschlösschen auch wenn sie damals schon Böhse Onkelz hörten und alle Freddy Krügers waren, durfte ich das Stadion unversehrt verlassen.